Mangels Zeit und Internet kommt erst jetzt wieder ein Blogeintrag, der die letzten Tage zusammenfast.
Dienstag, 15.05.2012:

Icefield Parkway
Heute Früh sind wir über den “Icefield Parkway” nach Jasper aufgebrochen, um den Norden der Rocky Mountains zu sehen. Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft, von trockenen Tälern über hohe Bergpässe mit beeindruckenden Gipfeln und vielen Gletschern.
Unser erster Stopp führte uns über einen Fußweg, der mit 1,50 m Schnee bedeckt war, zu einem Aussichtpunkt über dem “Peyto Lake”. Hier konnten wir das Grollen von Lawinen höhren, die am gegenüberliegenden Berg über die die Felskannten rieselten.

Bus für die Icefieldtouren
Das nächste Ziel unseres Weges war das “Columbia Icefield“, nach dem auch die Straße benannt ist. Als wir dort ankamen, erkannten wir den Aufwand, mit dem Massen von Touristen mit Spezialbussen auf den “Athabasca Glacier” gekarrt wurden um dort ein paar Minuten im Eis zu stehen. Wir beschlossen, dass uns der kurze Gletscheraufenthalt zu teuer ist und machten, auf eigene Faust, eine kleine Wanderung zum Fuße des Gletschers.

Athabasca Gletscher
Unterwegs sahen wir wieder einige Big Horn Schafe, Wapitis und einen weiteren Höhepunkt. Als wir über eine Kuppe fuhren, sahen wir auf einer langen Geraden eine Ansammlung von Autos, Bussen und Menschen am Straßenrand stehen. Als wir näher kamen, schauten wir was es zu sehen gab. Etwa 15 Meter vom Straßenrand streifte ein Grizzlybär durch die Büsche und suchte nach Nahrung. Nach dem wir diesen kurz aus sicherer Entfernung beobachteten, tauchte ein weiterer, etwas größerer Grizzly mit hellerem Fell auf. Beide Bären streifeten auf der vom Menschen geschaffenen Lichtung durch die Büsche, suchten in einem Bach nach Nahrung und fraßen frisches Gras. Nach ein paar Fotos verließen wir die Bären wieder, um ihnen ihren Freiraum zu lassen und nicht noch weiter zu beunruhigen.

Grizzlybären bei der Futtersuche

Athabasca Falls
Allerdings hatten wir darauf nur einen geringen Effekt. Durch das Verhalten der anderen Parkbesucher empfanden wir die Situation wirklich beunruhigend. Diese standen direkt am Straßenrand, circa 15 Meter von den Bären entfernt und machten sich absolut keine Gedanken darüber, dass so ein Bär mit zwei Sprüngen in der Menchenmenge stehen und sonst was anrichten könnte. Die Leute rennen auf die wilden Tiere zu, schalten ihr Hirn aus und vergessen alles um sich herum. Gott sei Dank sind die meisten Tiere in den National Parks an Menschen gewohnt und verhalten sich ziemlich relaxt.
Anschließend setzten wir unsere Fahrt Richtung Jasper fort und machten noch einen kleinen Zwischenstopp an den “Athabasca Falls”. Die Nacht verbrachten wir, nach einigem Suchen in der “Greenwood Lodge”.
Mittwoch, 16.05.2012:
Am Morgen zeigte sich der Himmel grau in grau und es regnete. Also schliefen wir erst einmal aus. Im Visitorcenter wurden wir etwas falsch beraten, was dazu führte, dass wir nur einen kleinen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt (nahe des “Pyramid Lakes“) und eine Fahrt in ein zugeschneites Tal, zu einem zugefrorenen See unternahmen (“Maligne Lake“).
Nach einem zweiten Besuch im Visitorcenter, um unseren Parkausweis zu verlängern, hatten wir die richtige Person am Schalter und erhielten einige Informationen für den nächsten Tag.
Donnerstag, 17.05.2012:

Aussicht vom Gipfel im Hidden Valley
Wir starteten ziemlich früh Richtung Nordwesten, um dem Tipp der Nationalparksmitarbeiterin zu folgen. Unser Ziel war ein ziemlich versteckter Wanderweg, der nicht in den offiziellen Wanderkarten eingezeichnet ist, in das “No-go- oder Hidden Valley”. Auf dem Weg dorthin sahen wir wieder jede Menge Wapitis und einen Koyoten, der am Straßenrand entlang lief.
Der Wanderweg führte steil nach oben zu einem tollen Aussichtspunkt. Da der Pfad dorthin nicht ganz einfach zu finden war und wir dann eine andere Route nahmen, war die ganze Aktion etwas konfus, aber die Aussicht hat sich gelohnt. Überall im Gestein konnte man kleine Fossilien entdecken.
Am Nachmittag fuhren wir noch nach Osten, um den “Mount Robson”, den höchsten Berg der kanadischen Rockies, zu sehen. Allerdings hing der Gipfel in den Wolken und auch sonst sieht der Berg nicht soo spekatkulär aus. Auf dem Rückweg sahen wir noch einen Schwarzbären.

Bow-River-Brücke mit Horst
Von Jasper aus schauten wir noch kurz in den “Maligne Canyon” und brachen noch am selben Tag Richtung Süden auf, um in Castle Junction in einem etwas alternativen Hostel die Nacht zu verbringen. Auf der Brücke über den “Bow River” hat ein Fischadlerpärchen seinen Horst errichtet, welchen ich vor Einbruch der Dunkelheit noch beobachtete. Um dei Adler zu fotografieren, musste ich in einen nahegelegenen Baum steigen um auf der selben Höhe wie der Horst zu sein.

Fischadler im Horst
Als ich wieder zurück war, unterhielten wir uns noch mit den anderen Hostelgästen (unteranderem zwei Österreicher) und den Betreibern. Bei ein paar Bier wurden uns auch die Regeln für ein Spiel namens “Cribbage” beigebracht, welches hier in fast jedem Haushalt zu finden ist.
Freitag, 18.05.2012:

Waldbrandfläche im Kootenay National Park
Am nächsten Tag kamen wir etwas später los und fuhren durch den Kootenay National Park.
Wir hielten an einem kleinen Canyon an, um uns ehemalige Waldbrandflächen anzusehen. Bei einem Feuer vor ein paar Jahren wurden insgesamt 12% der Parkfläche zerstört. Allerdings befindet sich jetzt ein grüner Teppich aus Kiefern unter den verbrannten Bäumen.
Auf dem weiteren Weg machten wir noch einen kleine Wanderung zum “Dog Lake” und erholten uns in den Heißen Quellen von Radium. Leider vertrug meine Kamera das heiße Wasser nicht und lässt sich jetzt nicht mehr richtig bedienen.
Hinter Radium verließen wir die Rocky Mountains und fuhren durch die Prärielandschaft nach Cranbrook, um hier für ein paar Tage bei einem weiteren Bekannten von Dave unterzukommen. Unterwegs hielten wir noch an einer interessanten Felsformation aus Sandstein.

Dutch Creek Hoodoos
Wir wurden wieder mit Bier und BBQ empfangen. Allerdings gab’s dieses mal einen Braten vom Wapiti und dazu einen ganzen Haufen Jagdgeschichten und Fotos von erlegten Wapitis, Weißwedel- und Maultierhirschen, Berglöwen und Wildkatzen. Außerdem erzählte er uns noch von seiner Arbeit mit Waldbränden und zeigte uns einige Fotos und Videos von gezielt gelegten Feuern (prescribed burning)